Wie immer an dieser Stelle, erfolgt ein Rückblick auf die vergangene bis zum letzten Spieltag spannende Saison. Erst da fiel die Entscheidung um Platz 1 und somit den direkten Aufstieg in die Vogtlandklasse. Das bessere Torverhältnis entschied schließlich zugunsten der SG Jößnitz. Mit nur 30 Gegentreffern stellte man mit 9 Toren Abstand zu Bobenneukirchen die beste Defensive. Mit 82 geschossenen Toren musste man sich allerdings dem BC Erlbach geschlagen geben, der mit 2 Treffern mehr das angriffstärkste Team der Saison war. Mit einer um 16 Treffer deutlich besseren Tordifferenz (52) gegenüber dem zweitplatzierten Bobenneukirchen (36) setzte man sich aber letztlich verdient nach 26 Spielen an die Spitze der Tabelle. Zudem gewann man als fairste Mannschaft der Saison den Fair Play Pokal.

Im Gegensatz zur letzten Saison stürzte man in dieser Saison nach der Hinrunde nicht ab. Die gewonnen, verlorenen und unentschiedenen Spiele in der Hin- und Rückrunde halten sich in etwa die Waage.

Die SGJ startete mit einem Sieg in Theuma und hatte bereits am 2. Spieltag mit dem ESV Lok eines der Topp Teams zu Gast. Das Spiel entschied man knapp und glücklich für sich. Dass der ESV nach einem 3. Platz in der Hinrunde derart einbrach und mit teils derben Niederlagen in der Rückrunde auf Platz 6 in der Gesamttabelle zurückfiel, hätte wohl niemand für möglich gehalten. Für Jößnitz folgte ein fast schon „obligatorische hoher“ Sieg bei Ranch Plauen und ein 3er gegen Erlbach. Nach 6 Pflichspielsiegen in Folge, setzte es die erste Niederlage bei den zweikampfstarken Lauterbachern. Eine Woche später war der SGJ ein 3er erneut nicht gegönnt, gegen Eichigt kam man über ein Unentschieden nicht hinaus. Dass dieses Team der SGJ in der Saison ganze 4 Punkte nahm, hätten sich viele auch anders vorgestellt. Es folgten anschließend 3 Pflichtsiege gegen Mühltroff, Leubnitz und Tirpersdorf, die alles andere als einfach waren und nur mit großen Einsatzwillen zu den 9 Punkten führten. In Triebel lieferte man besonders in HZ 1 eine desolate Leistung ab und verlor durch ein Gegentor in der 1. Minute. Zum vorletzten Spieltag kam es zum Toppspiel in Bobenneukirchen. Die SGJ lieferte spielerisch eines der besten Spiele der Saison ab, doch Polster musste mit 2 „Last MinuteToren“ das Unentschieden retten.

Besonderheiten dieser Saison waren sicherlich auch die vielen unfreiwilligen Spielausfälle und Verlegungen. So gut es ging versuchte die SG Jößnitz jedes Spiel irgendwie möglich auszutragen. Dennoch mussten die Partien gegen Klingenthal und Elsterberg nachgeholt werden. Es kam zu 2 Spielen auf schneebedecktem Boden, die man deutlich gewann (Klingenthal, Lok). Gegen Theuma und Ranch tat man sich auf dem Kunstrasen schwer, gewann aber dennoch pflichtgemäß. Auch gegen Elsterberg fuhr die SG Jößnitz einen verdienten Sieg ein, gegen Erlbach ließ man allerdings nach 5 Siegen in Folge 2 Punkte liegen. Die Revanche gegen Lauterbach glückte ebenso. In Eichigt kassierte die SGJ anschließend eine Niederlage, deren Umstände und Rahmenbedingen es keiner weiteren Worte bedarf. Eine Woche später wirkte diese Niederlage wohl noch stark nach, gegen Mühltroff kam man nicht über ein Remis hinaus. Zu diesem Zeitpunkt hatte man die Tabellenführung, die man die ganzen letzten Monate behauptete, verspielt. Viele schrieben Platz 1 ab, da Bobenneukirchen in so einer guten Verfassung war, dass sie keine Punkte abgaben. Die SGJ konzentrierte sich darauf Platz 2 zu sichern, um wenigstens noch in die Relegation zu kommen. Mühevoll siegte die SGJ daraufhin in Klingenthal. Guten Fußball zeigte man eine Woche später gegen Leubnitz. Gleichzeitig keimte die Hoffnung für Platz 1 wieder auf, da Boben nach zahlreichen gewonnen Spielen wieder Punkte liegen ließ. Der Abstand betrug 3 Punkte, wobei Jößnitz das bessere Torverhältnis besaß. Zudem sollten beide Mannschaften am vorletzten Spieltag noch aufeinander treffen. Doch der Fußballgott spielte der SGJ noch mehr in die Karten. Nachdem Jößnitz in Tirpersdorf gewann (kurios dabei: 3 Elfmeter), siegte man auch am 24. Spieltag gegen Triebel. Boben versagten wohl die Nerven, sie kassierten eine Niederlage in Lauterbach. So kam es 25. Spieltag zum alles entscheidenden Spiel, Erster gegen Zweiter. Beide Mannschaften gingen punktgleich in die Partie, Jößnitz mit einem um 14 Toren besseres Verhältnis. Platz 2 war längst beiden Teams sicher, es ging hier um den direkten Aufstieg oder den Relegationsplatz. Es wurde das erwartet hektische und mit vielen Emotionen gespickte Spiel, bei dem es keinen Sieger gab und Jößnitz den einen Punkt nach einem 2 Tore Rückstand glücklich erkämpfte. Polster und Unger hatten an diesem Tag Nerven aus Stahl, als sie die beiden wichtigen Elfmeter verwandelten. Am letzten Spieltag gab es kurz nach der HZ einen Schockzustand für Jößnitz, als Elsterberg den Ausgleich erzielte. Zu diesem Zeitpunkt wäre der SGJ nur Platz 2 geblieben, da Boben zu jeder Zeit führte. Doch irgendwie gelang es, das Spiel doch in die richtigen Bahnen zu lenken und den direkten Aufstieg perfekt zu machen.

Ein so spannendes und knappes Finale, das durch eine Tordifferenz entschieden wurde, gab es wohl lange nicht in der Kreisliga. Doch auch dem mit Platz 2 vermeintlichen „Verlierer“ der Saison gelang noch der Aufstieg. Nach mehreren Anläufen und vielen zweiten Plätzen in den letzten Jahren schaffte der SV Bobenneukirchen in der Relegation gegen den Reichenbacher FC 2 endlich den Aufstieg. Nochmals Glückwunsch dazu!

Personell musste die SGJ in dieser Saison berufsbedingt komplett auf Unger verzichten. Glücklicherweise blieb das Team weitgehend von großen Verletzungen verschont. Der wie gewohnt jede Saison dünne Kader, der zusätzlich auch immer wieder arbeits- und studiums-bedingte Ausfälle zum Wochenende verzeichnen musste, schaffte dennoch den grandiosen Aufstieg. Eine tolle Leistung!

Das Ganze wäre aber auch ohne das Umfeld nicht möglich gewesen. Ob Pierre Lang mit seiner tollen und abwechslungsreichen Trainerarbeit, Mannschaftsleiter Andreas Weller mit der Organisation des Mannschaftsausrüstung, Günther Wolf mit seinen Finanzen, Holger Wiesner als Co Trainer und im Hintergrund aktiv, Marcel Singer mit der allgemeinen SG Jößnitz Führung (wurde in diesem Jahr zum Vorstandsvorsitzenden gewählt) und natürlich den Fans - mit all denen wäre der Aufstieg auch nicht möglich gewesen. Eine große Danke dafür!

Zur neuen Saison kamen Vincent Bobach (früher SGJ Jugend), N. Hopperdietzel aus Chemnitz und Kevin Oertel zur SG Jößnitz. Alle drei Spieler sind noch jung und müssen sich noch richtig an den Männerfußball gewöhnen. Diese Zeit werden Sie vom Trainer bekommen und er wird Sie zusammen mit dem Team dort Schritt für Schritt ran führen.

sg-joessnitz.de sprach mit Pierre Lang über die zurückliegende und kommenden Saison:

sg-joessnitz.de: Die SG Jößnitz in der Vogtlandklasse! Was sagst du dazu? Pierre: Ich finde das eine richtig schöne Herausforderung  für uns. Am meisten freut es mich auch mal gegen Teams und auf deren Plätzen zu spielen, die man noch gar nicht kennt. Es gilt aber gleichzeitig auch den Willen, Ehrgeiz und die Einsatzbereitschaft genauso zu zeigen, wenn nicht sogar noch paar Prozent drauf zu packen.   sg-joessnitz.de: Der Wiederaufstieg wurde nach dem Abstieg 2010/11 infolge der Neueinteilung der Staffeln endlich geschafft. Nach dem Einbruch in der Saison 2011/12 zur Rückrunde (von Platz 2 auf Platz 5) setzte sich die SGJ Jößnitz in dieser Spielzeit oben fest. Was lief diese Saison besser? Pierre: Der größte und auch wichtigste Punkt war, dass wir diese Saison von größeren Verletzungen verschont geblieben sind. Ansonsten ist die Mannschaft gegenüber letzter Saison menschlich und physisch gewachsen und konnte dadurch auch Rückschläge besser wegstecken.   sg-joessnitz.de: Einige Spieltage vor Schluss schien Platz 1 rechnerisch schon abgeschrieben, als Bobenneukirchen eine Siegesserie hinlegte. Hast du damals noch an Platz 1 geglaubt? Pierre: Geglaubt oder besser gesagt gehofft habe ich immer daran. Für mich galt es trotz der Ausgangsposition immer die Spannung hoch zu halten um bei einem möglichen Ausrutscher von Boben da zu sein. Auch konnten wir damit Boben immer unter Druck setzen.   sg-joessnitz.de: Hast du in deiner zurückliegenden Karriere schon mal eine so knappe Aufstiegsentscheidung am letzten Spieltag erlebt? Pierre: Nein, so eine knappe Entscheidung um einen Aufstieg habe ich noch nicht miterlebt. Aber so einen Abstiegskrimi mit der A-Jugend des VFC in der Landesliga hab ich schon erlebt. Damals mussten wir bis zur Relegation warten, wo glücklicherweise Sachsen Leipzig gegenüber CZ Jena aufstieg und wir dadurch die Klasse gehalten haben. (muss ich nicht nochmal haben ;) )   sg-joessnitz.de: Was sind die Ziele für die neue Saison? Pierre: In erster Linie steht ganz klar der Klassenerhalt. Ansonsten wünsche ich mir, dass die mannschaftliche  Geschlossenheit noch mehr zunimmt und dass wir dadurch noch mehr zusammen wachsen.

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