vom Nico

Trainer spart mit Auszeiten

Eigentlich ist es gar nicht nachvollziehbar, wie die Jößnitzer den ersten Satz mit 27:25 gewinnen konnten, wenn man die kleinen Punkte in nur kürzester Zeit des Folgesatzes einfach so dahin rieseln sah. Der Minutenzeiger rutschte nur drei kleine Strichte weit, und der Schiedsrichter zeigte unaufhaltsam acht Mal hintereinander auf die Seite der Oelsnitzer. Am Netz konnten sich deren Gäste einfach nicht bewehren. Wo die Annahmen grundlegend sehr gut aussahen, ließen Aufgaben und speziell kurze Pässe zu wünschen übrig. Mühevoll kämpfte man sich auf ein 7:12 heran. Doch von Mithalten konnte absolut keine Rede sein, da im Handumdrehen ein 7:19 gegen die Jößnitzer an der Anzeigetafel stand. Ein zu spät gesetzter Block der Oelsnitzer nahm Spieler Schier zum Anlass, den Ball bei seinem Angriff ins Feld der Gegner zu schlagen. Damit wurde das Spiel scheinbar zwischenzeitlich wieder gedreht. Der erneute Aufgabenverlust aufgrund eines Ausballes ließ nicht nur Trainer Wandtke im den Boden versinken, sondern auch die Motivation der Spieler dezimieren. Zwar wehrten sie zwei Satzbälle gegen die Oelsnitzer ab, schenkten ihnen aber aufgrund eines Durcheinanders im Feld und der Unstimmigkeit, wer einen Pass zum Angriff bringt, den Satzgewinn mit 13:25 zum verdienten 1:1.

Der dritte Satz begann zwar mit zwei Punkten Verlust für die „eingemeindeten Plauener“, das hatte aber offensichtlich nichts zu bedeuten. Um jedoch einen drohenden dauerhaften Punkterückstand zu vermeiden, hielt es Jößnitzers Trainer für wichtig, den Mittelangreifer Dietrich durch Ruf und Zuspieler Feigl durch Angreifer Scherbarth zu ersetzen. Mit Erfolg am Netz. Bereits beim 7:7 schien das Spiel eine moralische Wendung einzugehen. Angriffe wurden gegen Oelsnitz verwandelt, die interne Motivation fachte auf, und es kamen Qualitäten ans Tageslicht, welche man eigentlich lange Zeit vermisst hatte. Die SG Jößnitz führte mit 23:19, und der Weg war eigentlich frei für einen möglichen zweiten Satzgewinn, den die Spieler einfach einfahren hätten müssen. Die Oelsnitzer jedoch bewiesen Biss, waren durch die Mitte einfach Stärker, konnten den aufgestellten Block bezwingen und glichen zum 23:23 aus. Die Punkte verteilten sich von nun an einzeln nach links und rechts. Die SG Jößnitz jedoch verlor leider die Ausdauer und verbuchte den dritten Satz mit 25:27 leider nicht für sich; und das lag sicher nicht an der einen sich zwischenzeitlich eingeschlichenen Fehlentscheidung des Schiedsrichters.

Die letzte Spielrunde dieser Partie war alles andere als sehr gut. Das Gleiche Phänomen wie im zweiten Satz. So schnell konnten die Jößnitzer gar nicht schauen, als sie mit 0:6 hinten lagen. Trainer Wandtke war aber zunehmend auf dem Trip, dass die Spieler diesen „Mist“ selbst ausbaden sollten und nahm keine Auszeit, was am Ende des gesamten Spieles wohl auch auf Unverständnis gestoßen sein muss. Der Spielerwechsel bei 2:12 brachte zwar frischen Wind zwischen den sechs Feldspielern. Gute Phasen waren wieder sichtbar. Diese reichten aber nicht aus, um annähernd an die bereits erreichten Punkte von Oelsnitz zu gelangen. So gewannen die Gegner auch den vierten Satz mit 18:25 und schickten die Gäste nach dem „Heimsieg, Heimsieg, Heimsieg“ mit dem Gesamtverlust von 1:3 wieder nach Hause.